In zunehmendem Maße sind Zahnärztinnen und Zahnärzte mit funktionell verursachten Kopf- und Gesichtsschmerzen konfrontiert. Die Behandlung einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD) ist komplex, erfordert viel Fachwissen und die Bereitschaft zu interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die Differenzierung, welches Gelenk primär gestört ist, ist oft sehr schwierig und kann meistens nur von Behandlern unterschiedlicher Fachrichtungen wie Orthopäden, Physiotherapeuten und Zahnmedizinern gemeinsam beurteilt und behandelt werden. Die Untersuchung und Behandlung der Kiefergelenke und der Zusammenbiss der Zähne erfolgt im Gegensatz zu anderen Gelenken nicht durch die Orthopädie, sondern durch uns als Zahnärzte. In unserer Praxis können wir mittels bildgebender Verfahren eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) sichtbar machen. Neben bildgebenden Verfahren kann die Modellanalyse im Kausimulator (Artikulator) Aufschluss geben.
Schmerzhafte Gebiete der beteiligten Muskeln, Sehnen und Bänder werden durch Abtasten oder Belastungstests ermittelt. Außerdem wird der Bewegungsumfang des Unterkiefers bei Mundöffnung und Seitwärtsbewegung gemessen. Besonderes Augenmerk gilt der Funktion des Kiefergelenks. Neben Schmerzhaftigkeit der Gelenkkapsel werden auftretende Geräusche und vorhandene Abweichungen oder Hindernisse in der Unterkieferbewegung ermittelt.
Bei diesen Untersuchungen steht die ganzheitliche Betrachtung im Vordergrund. Ein im Rahmen der Physiotherapie erhobener Ganzkörperstatus, mit dem das Zusammenspiel aller Knochen, Sehnen und Muskeln des ganzen Körpers bestimmt und Blockaden und Verspannungen aufgedeckt wird, fließt in die Diagnose mit ein, nur so bekommen wir ein Bild über die Ursache des Problems.
Funktionsanalytische und funktionstherapeutische Maßnahmen haben den Zweck, Störungen der Funktion der Zähne, der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur zu diagnostizieren und zu beheben. In der instrumentellen Funktionsanalyse in unserer Praxis werden mittels unterschiedlicher Geräte und Verfahren unter anderem folgende diagnostische Erhebungen durchgeführt:
Grundlage einer fundierten CMD-Diagnostik ist die klinische und manuelle Funktionsanalyse in unserer Praxis. Diese Untersuchung umfasst Maßnahmen ohne Einsatz von Instrumenten, wie die Aufnahme von Krankengeschichte und Voruntersuchungen, die Erfassung von Schmerzsymptomen, Fehlstellungen der Zähne, die Untersuchung und das Abtasten der Kaumuskulatur sowie die Feststellung von Kiefergelenkgeräuschen oder Einschränkungen von Kaubewegung und Mundöffnung.
Im Rahmen der klinischen Funktionsanalyse ist auch die Abklärung der Lebenssituation des Patienten wichtig. So spielt beispielsweise psycho-emotionaler Stress eine entscheidende Rolle bei Entstehung und Entwicklung von craniomandibulären Dysfunktionen.
Funktionsanalytische und funktionstherapeutische Leistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet. Bei privat versicherten Patienten sind sie – je nach Tarif – im Versicherungsschutz eingeschlossen. Voraussetzung für einen Leistungsanspruch ist der Nachweis für die medizinische Notwendigkeit dieser Maßnahmen. Um sich gegen hohe Eigenkosten für die zahnärztliche Funktionsanalyse abzusichern, empfehlen wir von didenta den Abschluss einer Zahnzusatzversicherung für Funktionsdiagnostik.